COMET-Programm
BEST arbeitet an den wissenschaftlichen und technologischen Grundlagen für Prozesse, die zum einen aus Biomasse und Abfall Wärme, Strom, gasförmige und flüssige Energieträger und Grundstoffe für die chemische Industrie produzieren. Zum anderen forscht BEST an der gemeinsamen Nutzung von Bioenergie und anderen erneuerbaren Energiebereitstellungstechnologien für effiziente, umwelt- und klimafreundliche und wirtschaftliche Lösungen für das Energiesystem der Zukunft.
Das Kompetenzzentrum BEST - Bioenergy and Sustainable Technologies GmbH wird im Rahmen von COMET - Competence Centers for Excellent Technologies durch BMK, BMDW und die Länder Wien, Niederösterreich und Steiermark gefördert. Das Programm COMET wird durch die FFG abgewickelt.
Die strategischen Zielsetzungen von COMET sind der Aufbau neuer Kompetenzen durch die Initiierung und Unterstützung einer langfristig ausgerichteten Forschungszusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft auf höchstem Niveau sowie der Aufbau und die Sicherung der Technologieführerschaft von Unternehmen. Durch die Weiterentwicklung und Bündelung existierender Stärken und die Einbindung von internationalem Forschungs-Know-how soll der Forschungsstandort Österreich nachhaltig gestärkt werden.
WIR BRENNEN FÜR SAUBERE LUFT
Im Projekt CleanAIR by biomass konnte gezeigt werden, dass Schadstoffemissionen von Biomassefeuerungen durch Schulung der Nutzer*innen im Schnitt um über 50 % reduziert werden können. Seit November 2019 wird dieses Wissen in einem Citizen Science Projekt CleanAir II in der Steiermark erforscht.
Das Projekt CleanAIR II hat sich zum Ziel gesetzt, das Nutzerverhalten an Scheitholzöfen nachhaltig zu verbessern, um dadurch die Emissionen von Öfen signifikant zu reduzieren und zur Verbesserung der Luftqualität beizutragen. Und wie könnte dieses Thema moderner und effizienter unter die Leute gebracht werden, als diese selbst in die Wissenschaft mit einzubeziehen – Stichwort Citizen Science!
In Workshops können NutzerInnen von Holzöfen einen „Real Life Teststand“ betreiben. In einer mobilen Infrastruktur wird parallel das Heizverhalten von mehreren Nutzer:innern an drei identen Scheitholzöfen verglichen. Mit einem Online-Messsystem und der Visualisierung der Emissionen können die Auswirkungen live miterlebt werden. Dabei wird verdeutlicht, welchen Einfluss bestimmte Betriebsweisen auf die Emissionen haben. Gleichzeitig können die Teilnehmer und andere Interessierte die Citizen Science App „FireMonitor“ herunterladen, mit welcher sie ihr Heizverhalten am eigenen Ofen dokumentieren können. Anhand des Ofentyps und von Nutzungsdaten zum Heizverhalten, wie Heizbeginn, Holzmenge, Abbranddauer und Fotos von der Flamme, wird auf den Emissionsausstoß rückgeschlossen und den Nutzer:innen wertvolle Tipps zur Verbesserung als Feedback gegeben.
Wirkungen und Effekte
Workshops werden in diversen KEM-Regionen des Landes Steiermark ausgerollt – pro Region sollen etwa 100 – 150 Haushalte erreicht werden. Über die Projektlaufzeit (bis März 2023) hinweg werden somit in einem ersten Schritt über 1000 Haushalte in der Steiermark erreicht. In der Heizsaison 2019/20 wurden 8 Workshops mit 60 Abbränden durchgeführt. Dabei wurden an drei Scheitholzöfen insbesondere die Kohlenmonoxid (CO)-Emissionen eines Abbrandes bei unterschiedlichen Betriebsweisen untersucht. Es zeigte sich, dass durch die Betriebsweise von typischen NutzerInnen deutlich höhere Emissionen entstehen als bei der Betriebs-weise von ExpertInnen – und dies zumeist obwohl die NutzerIn von ihrer Betriebsweise als überzeugt war („die Beste“). Durch die live dargestellten Emissionen, konnten die NutzerInnen erstmals direkt die Auswirkungen ihres Einheizverhaltens verfolgen. Die dritte Scheitholzfeuerung war mit einem zusätzlichen Abgaskatalysator ausgerüstet. Hier zeigte sich eine weitere deutliche Emissionsreduktion im Vergleich zu den Technologien ohne Katalysator.
In der kommenden Heizperiode werden weitere 7 Workshops durchgeführt werden. Insbesondere durch die FireMonitor App soll Einsicht in die Betriebsweisen und die daraus resultierenden Emissionsverhalten von Feuerungen gewonnen werden.
Das Projekt wird vom Land Steiermark und der FFG im Rahmen des COMET-Programmes gefördert.
Partner
- Energie Agentur Steiermark GmbH, Austria
- Palazzetti Lelio SPA, Italy
- TU Graz, Austria
- TU Wien, Austria
- University of Ostrava, Czech Republic
- FH Wiener Neustadt, Campus Wieselburg, Austria
Kompetenzbereich
Ansprechperson
Rita STURMLECHNER
rita.sturmlechner@best-research.eu