Marktentwicklung Bioenergie 2011

Marktstatistik Erneuerbare Energien 2011 erschienen. 28 % mehr Absatz bei Pelletskesseln in 2011

Feste Biomasse - Brennstoffe
Die energetische Nutzung fester Biomasse, welche in Österreich auf eine lange Tradition zurückblicken kann, stellt eine der tragenden Säulen der erneuerbaren Energienutzung in Österreich dar. Der Bruttoinlandsverbrauch fester Biobrennstoffe ist von 142 PJ im Jahr 2007 auf rund 169 PJ im Jahr 2011 gestiegen. Der Hackgutverbrauch steigt seit seiner Markteinführung zu Beginn der 1980er Jahre kontinuierlich an und hat im Jahr 2011 77,7 PJ erreicht. Der sehr gut dokumentierte Pelletsmarkt entwickelte sich bis zum Jahr 2006 mit einem starken jährlichen Wachstum von 30% bis 40% pro Jahr. Diese Entwicklung wurde im Jahr 2006 durch eine Verknappung des Angebots und daraus resultierende starke Preisanstieg gebremst. Mittlerweile haben jedoch 24 österreichische Pelletsproduzenten eine Produktionskapazität von 1,25 Mio.t/a aufgebaut, wodurch sich der Markt in den letzten drei Jahren deutlich erholt hat. Im Jahr 2011 wurden rund 12 PJ (710.000 t) Pellets in Österreich verbraucht.
Mittels biogener Brennstoffe konnten im Jahr 2011 rund 9,6 Mio. t CO2 eingespart werden. Die Biobrennstoffbranche konnte im Vorjahr einen Gesamtumsatz von 1,435 Mrd. € erwirtschaften was in der Branche einen Beschäftigungseffekt von 14.190 Vollzeitarbeitsplätzen entspricht.

 

Abbildung 1.1: Verbrauch fester Biobrennstoffe in Österreich 2007 - 2011; Quelle: BIOENERGY 2020+.

Der Erfolg der Bioenergie hängt maßgeblich von der Verfügbarkeit geeigneter Biomassen in ausreichenden Mengen zu wettbewerbsfähigen Preisen ab. Ein zukünftig erweiterbares Potential wird zum einen insbesondere Kurzumtriebshölzern zugerechnet. Diese Entwicklung ist stark von der Ausgestaltung ordnungspolitischer Maßnahmen wie der Gemeinsamen Agrarpolitik abhängig. Zum anderen sollte die Bioenergieentwicklung mit anderen biomassebasierten Branchen und Akteuren abgestimmt und zusammen nach Synergien zur Maximierung der Wertschöpfung aus (regionaler) Biomasse gesucht werden. Technologische Forschung und Entwicklung ist gefragt um unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten neue Ressourcen zu erschließen und die Kosten von der Produktion der Rohstoffe bis zum Konsumenten zu senken.

1.4 Feste Biomasse – Kessel und Öfen

Der Markt für Biomassekessel ist in Österreich im Zeitraum von 2000 bis 2006 kontinuierlich mit hohen Wachstumsraten gestiegen. 2007 ist der Absatz mit dem Sinken des Heizölpreises deutlich gefallen. Pelletskessel verzeichneten 2007 einen Markteinbruch von über 60%. Ursache hierfür war die Verknappung des Handelsgutes am Pelletsmarkt. Im Jahr 2008 konnte der Pelletskesselabsatz das Niveau von 2006 wieder erreichen, im Jahr 2009 kam es aufgrund der Wirtschafts- und Finanzkrise neuerlich zu einem Rückgang des Verkaufs um 24%. 2010 gab es wiederum einen nur leichten Verkaufsrückgang bei den Pelletskesseln um etwa 4%. Im Jahr 2011 verzeichnete der Pelletskesselmarkt wiederum einen starken Anstieg der Absatzzahlen um rund 28 %.


Abbildung 1.2: Die Marktentwicklung von Biomassekessel in Österreich bis 2011; Quelle: Landwirtschaftskammer Niederösterreich 2012 (LK NÖ 2012a).

Im Jahr 2011 wurden im österreichischen Inlandsmarkt 10.505 Pelletskessel, 6.328 typengeprüfte Stückholzkessel und 4.360 Hackschnitzelkessel – jeweils alle Leistungsklassen – abgesetzt. Zusätzlich konnten 3.501 Pelletsöfen, 8.802 Herde und 26.956 Kaminöfen verkauft werden. Österreichische Biomasse-Kesselhersteller setzen typischer Weise ca. 70% ihrer Produktion im Ausland ab. So kommen z.B. 2 von 3 in Deutschland installierten Biomassefeuerungen aus Österreich, wobei Deutschland und Italien für die Produzenten die größten Exportmärkte darstellen. Durch die Wirtschaftstätigkeit im Biomassekessel- und –ofenmarkt konnte 2010 ein Umsatz von 994 Mio. Euro erwirtschaftet werden, was einen Beschäftigungseffekt von 4.661 Arbeitsplätzen mit sich brachte. Forschungsanstrengungen bei Biomassekessel fokussieren auf die Erweiterung des Lastbereiches und der Modulierfähigkeit, auf die weitere Reduktion der Emissionen, auf die Optimierung von Systemen und Systemkombinationen und auf die Entwicklung von marktfähigen Klein- und Mikro-KWK Systemen.

Der Bericht steht hier zum Download bereit:
http://www.nachhaltigwirtschaften.at/nw_pdf/1212_marktstatistik_2011.pdf

Kontakt
Rita Ehrig
 

2012-06-19

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