ERA ARD Projekt „BIA“ vor dem Abschluss

(Foto: Iria, Soto, Centre Tecnologic Forestal de Catalunya)                                                                                                  Im Projekt „Bioenergy in Africa and Central America – Opportunities and Risks of Jatropha“ (BIA) wurde Wissen über Strategien und politische Maßnahmen zur Erzeugung von Biotreibstoffen ausgetauscht. Unter der Leitung der EMPA (Schweiz) haben fünf europäische Institute (Wageningen University, Bioenergy2020+, Overseas Development Institute London, Round Table on Sustainable Biofuels) mit sieben Partnern aus Äthiopien, Kenia, Tansania, Mexiko und Belize zusammengearbeitet. „Jatropha curcas“ wurde wegen der erhofften Erträge auf Grenzertragsböden ausgewählt. Im Projekt wurden das Potenzial und die Nachhaltigkeit des Jatrophaanbaus bewertet und die Biotreibstoffproduktion im lokalen Kontext untersucht. Aufgabe von Bioenergy2020+ war, Prozessketten zur lokalen Erzeugung von Jatrophaöl zu erheben und in Zusammenarbeit mit FJ BLT die Eignung des Öls für die Erzeugung von Biodiesel zu prüfen.
Nach dreijähriger Laufzeit wurde BIA mit einer Konferenz und einem Workshop in Nairobi abgeschlossen. Die Projektziele wurden erreicht, der Weg zur Umsetzung auf lokalen, regionalen und globalen Märkten ist aber noch lang:
• Der Hunger in den Entwicklungsländern hat viele Ursachen. Energie aus Biomasse kann sowohl negative als auch positive Auswirkungen haben.
• Jatropha kann zur Energieversorgung auf dem Land beitragen; angepasste, kostengünstige Systeme zur Stromversorgung, für Beleuchtung und fürs Kochen sind noch nicht verfügbar.
• Wenn auch die Lebenszyklusanalyse ein THG-Minderungspotential erwarten lässt, kann die Landnutzungsänderung zu Kohlenstoffverlusten in den Böden führen.
• Die erhofften Flächenerträge wurden nicht erreicht. Das Wissen über die Enflußfaktoren ist unzureichend.
• Entgegen landläufiger Meinungen sind die Pflanzen krankheitsanfällig und die Gefahr, invasive Pflanzen zu verbreiten ist gegeben.
• Wirtschaftliche Lösungen sind derzeit nicht in Sicht und Energie aus Jatropha ist in den lokalen Gesellschaften (noch?) nicht angekommen.
Wissenschaftlich war das Projekt erfolgreich, eine Reihe von Publikationen ist zu erwarten. Bioenergy 2020+ ist an folgenden Papers beteiligt:
• J. Rathbauer, A. Sonnleitner, R. Pirot, R. Zeller, D. Bacovsky „Characterisation of Jatropha curcas seeds and oil from Mali”; Biomass and Bioenergy – In Press Oct 2012
• A. Sonnleitner, J. Rathbauer, J.R. Randriamalala, L.I.B. Raoliarivelo, J.H. Andrioanarisoa, R. Rabeniala, A. Ehrensperge: “Jatropha mahafalensis oil - properties and suitability for rural energy supply in Madagascar”. Energy for Sustainable Development (submitted Nov. 2012)
• B. Muys et al.: “Integrating mitigation and adaptation into development: the case of biofuels in Africa”. Nature Climate Change (submitted).
• “Influence of harvest time and ripeness of Jatropha seeds on oil properties” (planned).
Weitere Informationen sind für interessierte Fachleute zugänglich:
• Die Präsentationen bei der Konferenz
• Ein interner Bericht: A. Sonnleitner, D. Bacovsky: „Jatropha curcas L. – Technology Description of Seed Processing”; Bioenergy2020+ report 435 TR nK-IV-12 01, 2010

Kontakt: Manfred Wörgetter

2013-01-09

Mehr News - aktuell

Um zu den aktuellen News-Einträgen zu gelangen klicken Sie bitte hier.