Seite 31 / 92

IEA Bioenergy Task 44: Flexible Bioenergie und Systemintegration; Triennium 2022-24

Der weitere, rasche Ausbau der Wind- und Photovoltaikstromerzeugung ist ein unbestrittener Grundsatz der Energiewende. Bei Wind- und Sonnenkraft handelt es sich jedoch um fluktuierende Energiequellen. Um das dynamische Puzzle zwischen Bereitstellung und Verbrauch nachhaltig zu lösen ist eine Flexibilisierung unseres Energiesystems dringend notwendig. Neben Speichertechnologien und Nachfrage-Management liefert die Bioökonomie zahlreiche weitere Flexibilisierungsoptionen, für kurzfristige bis saisonale Flexibilität, für den Stromsektor aber auch für die Wärmebereitstellung und die Bereitstellung von biobasierten Materialien.

Task 44 bringt Expert*innen mit unterschiedlichen Hintergründen und einer guten geografischen Verteilung zusammen, die Australien, Österreich, die Europäische Kommission, Finnland, Deutschland, Schweden, die Schweiz, die Niederlande und die USA vertreten. In den vergangenen drei Jahren lieferte der Task ein breites Spektrum an Informationen über den Status und die Definition flexibler Bioenergie sowie über die wichtigsten Maßnahmen, die für die erfolgreiche Umsetzung flexibler Bioenergiesysteme erforderlich sind. Diese Ergebnisse bilden eine gute Grundlage für die kommenden Arbeiten. Im neuen Triennium wird sich Task 44 auf die Überwachung des technischen Fortschritts flexibler Bioenergietechnologien, die Bereitstellung von Best-Practice-Beispielen (https://task44.ieabioenergy.com/best-practices/) und die Analyse der politischen Rahmenbedingungen konzentrieren. Darüber hinaus wird sich Task 44 eng mit Expert*innen in der Energiesystemmodellierung zusammenarbeiten, um die Integration flexibler Bioenergielösungen in Energiesystemmodelle zu fördern, die wiederum die Quantifizierung der Flexibilität unterstützen können.   

Um die übergeordneten Ziele zu erreichen, wurden für dieses Triennium 2022-2024 die folgenden spezifischen Ziele festgelegt:

  1. Vertiefung des Verständnisses für flexible Bioenergie durch konkrete Best-Practice-Beispiele
  2. Überwachung der Entwicklung flexibler Bioenergiekonzepte
  3. Verbesserung der Anerkennung des Potenzials flexibler Bioenergie durch Unterstützung der Modellierungsfähigkeiten
  4. Identifikation der Anforderungen an das Energiesystem, für die Bioenergie gut geeignet ist
  5. Verständnis der Randbedingungen und finanziellen Maßnahmen, die die Umsetzung unterstützen
  6. Definition der Synergien mit grünen Wasserstoffstrategien und BECCS/U-Ansätzen

 

Triennium 2019-2021

Die wichtigsten Ergebnisse aus dem Triennium 2019-2021 wurden in der Session „Bioenergy’s contribution to low-carbon energy systems“ auf der IEA Bioenergy Conference im Dezember 2021 vorgestellt und sind auch in der wissenschaftlichen Veröffentlichung „Status of and expectations for flexible bioenergy to support resource efficiency and to accelerate the energy transition“ zusammengefasst.

Der Bericht "Technologies for Flexible Bioenergy" bietet einen Überblick über technische Flexibilisierungsmöglichkeiten und fasst die wichtigsten technisch-wirtschaftlichen Daten zusammen.

Auf der Grundlage der Ergebnisse des Trienniums entwickelte Task 44 "Five cornerstones to unlock the potential of flexible bioenergy". In diesem Diskussionspapier wurden fünf Eckpunkte identifiziert, die die Transformation zu einem erneuerbaren Energiesysteme beschleunigen können. Das Triennium 2022-2024 wird sich genau auf diese Punkte konzentrieren.