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AquaCycle: Emissionsreduktion in der Aquakultur durch die nachhaltige Nutzung von Ablaufwasser und Nährstoffen

Das Interreg-Projekt ATCZ00002 – AquaCycle zielt darauf ab, die Emissionen in der Aquakultur, vor allem in Kreislaufanlagen, zu reduzieren. Um dieses Ziel zu erreichen, sollen Ablaufwasser und Nährstoffe effizient genutzt werden.

Fische sind aufgrund ihrer essentiellen Fettsäuren, Proteine und Mineralien eine gesunde Nährstoffquelle für den Menschen. Im Bestreben, fortschreitende Überfischung von Seen und Meeren entgegen zu treten, leistet die Fischproduktion in Aquakultur einen wichtigen Beitrag. In Österreich liegt der Selbstversorgungsgrad für Fisch bei nur 7% und muss, wie in europäischen und nationalen strategischen Dokumenten gefordert (z. B. Europäischer Grüner Deal, Aquakulturleitlinen, Smart Specialisation RIS3), dringend gesteigert werden. Akteur:innen in der Fischproduktion in Mitteleuropa sind hier hauptsächlich KMUs.  Etabliert sind, insbesondere in den Programmregionen Waldviertel und Südböhmen, vor allem Teich- und Kanalsysteme. Diese benötigen viel Wasser, das durch die fortschreitende Klimakrise eine immer knappere Ressource wird. Eine nachhaltige und wassersparende Option zur Steigerung der Fischproduktion in Aquakulturen sind Kreislaufanlagen (RAS). RAS sind platzeffiziente geschlossene Systeme. Sie sind flexibel sowohl hinsichtlich des Standortes – dieser kann gewählt werden, sodass möglichst kurze Transportwege entstehen – als auch der produzierten Fischart – wodurch die Diversität der heimisch produzierten Fische positiv beeinflusst wird. Frischwasser wird eingespart indem Teile des Ablaufwassers zurückgeführt werden, wobei auch Freigewässer geschont werden. Allerdings wird ein Teil des Ablaufwassers, gemeinsam mit festen Reststoffen (u. A. Fäkalien, Futterreste) abgeleitet, wodurch wertvolle Nährstoffe verloren gehen und Kläranlagen belastet werden. In Europa, wie auch in Österreich und hier speziell im Waldviertel, steigt die Anzahl von RAS stetig. Dieses Wachstum wird auch weiter angestrebt. Allerdings stellen Ausbau und Umstieg auf RAS für KMUs aufgrund hoher Investitions- und Betriebskosten, eine große Hürde dar.

Das Ziel des Projekts „AquaCycle“ ist es daher, die Effizienz von Kreislaufanlagen zu steigern. Die Maßnahmen sollen RAS auch für KMUs attraktiver machen und so die Aquakulturbranche in den Programmregionen stärken. Hierfür sollen Methoden zur effizienten Fest-Flüssig-Separation entwickelt, als auch Konzepte zur weiteren Verwertung beider Fraktionen entworfen und getestet werden. Dabei werden wertvolle Produkte gewonnen – die in der Fischproduktion Einsatz finden – und Abfall vermieden. Anlagenbetreiber:innen sparen hierbei nicht nur Kosten für die Entsorgung der Reststoffe sondern erzielen Gewinne durch deren Valorisierung.

Der übergeordnete Output des Projekts ist ein Maßnahmenkatalog, der Möglichkeiten zur Nutzung der Reststoffe aus Kreislaufanlagen beinhaltet. Hierfür werden Inputs von Akteur*innen der Aquakultur einfließen und Erfahrungen der jeweiligen Betriebe genutzt.

Ansprechperson

Area Management