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BioControl4Power: Optimaler Betrieb von Biogasanlagen und Biomasse-KWK an der Schnittstelle zwischen Strommärkten und Wärmeverbrauchern

Das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz sieht bis 2030 eine maßgebliche Erhöhung des Anteils erneuerbarer Einspeiser in das Stromnetz vor. Ein Großteil der dazu nötigen Energie wird über volatile Quellen bereitgestellt. Um der größer werdenden Schwankungen in der Produktion Herr zu werden können z.B. Biomasse- und Biogas-basierte Anlagen ausgleichend wirken und zur Ökologisierung des Stromnetzes beitragen. Diese Anlagen müssen jedoch derzeit gefördert werden, um wirtschaftlich arbeiten zu können, indem sie eine Marktprämie für die Direktvermarktung am Strommarkt erhalten. Durch eine Optimierung der Teilnahme an den kurzfristigen Energiemärkten wäre es möglich, Umsätze zu steigern und gleichzeitig einen Beitrag zur Stabilisierung des Stromnetzes zu leisten. Jedoch fehlen den Anlagenbetreibern die entsprechenden Werkzeuge, um einen effizienten Betrieb planen und umsetzen zu können.

Das Projekt BioControl4Power will gerade diese Werkzeuge bereitstellen. Es werden Methoden entwickelt, die sowohl den optimierten Betrieb als auch in Simulationsstudien die optimale, sektorübergreifende Planung von Energiezentralen erlauben. Dafür wird ein modulares, sektorenübergreifendes, modellprädiktives Energiemanagementsystem (EMS) so erweitert, dass es alle Flexibilitäten (Speicher, Fütterung bei Biogas, aktive Verschiebung der Lastprofile) der Systeme berücksichtigt und intelligent einsetzt sowie die Teilnahme an den Strommärkten unterstützt.

Dieser modulare Ansatz erlaubt, die Sektorkopplung zwischen Energiezentrale, Wärmenetz und den Strommärkten abzubilden sowie die drei biogenen Erzeugungstechnologien Biogas-BHKW, Holzvergaser und Biomasse-Dampfkessel zu berücksichtigen und auf die Energiemärkte vom sekundären Regelenergiemarkt bis zum day-ahead-Markt zu reagieren.

Ziel des Projektes BioControl4Power ist, eine vorrausschauende Betriebsführung für eine optimale Teilnahme an den Märkten bei gleichzeitig geringen Investitionskosten zu erreichen sowie aktuelle Fragen von Anlagenbetreibern zur Rentabilität von Investitionen in Flexibilitätsmaßnahmen oder anderen Maßnahmen, z.B. der alternativen Einspeisung in das Gasnetz, zu beantworten