Erfolgreicher Projektabschluss FLEXcheck: Neuer Leitfaden unterstützt Industrieunternehmen bei der Nutzung ihrer Energieflexibilitätspotenziale
Nach rund zweijähriger intensiver Forschungsarbeit wurde das Projekt FLEXcheck erfolgreich abgeschlossen. In enger Zusammenarbeit zwischen dem Lehrstuhl für Energieverbundtechnik der Montanuniversität Leoben (Konsortialführung) und dem COMET-Zentrum BEST – Bioenergy and Sustainable Technologies GmbH entstand ein praxisorientierter Leitfaden, der Unternehmen einen fundierten Einstieg in das Thema Energieflexibilität ermöglicht – ein zentrales Zukunftsthema im Kontext der Energiewende.
Mit dem stetig wachsenden Anteil erneuerbarer Energien wie Wind- und Solarstrom steigt auch die Volatilität auf den Strommärkten. Für die Industrie bedeutet das: Es braucht neue Strategien, um flexibel auf schwankende Energieverfügbarkeiten und -preise zu reagieren. Gleichzeitig eröffnen sich dadurch auch neue Chancen zur Kostenreduktion, Effizienzsteigerung und zur aktiven Mitgestaltung der Energiewende.
Flexibilität gezielt nutzen – mit System
Viele Industrieunternehmen verfügen über bislang ungenutzte Flexibilitätspotenziale, die – richtig eingesetzt – nicht nur die eigene Wirtschaftlichkeit verbessern, sondern auch zur Stabilität des Energiesystems beitragen können. Oft fehlt jedoch der Überblick, die methodische Herangehensweise oder geeignete Werkzeuge, um diese Potenziale zu identifizieren und nutzbar zu machen. Genau hier setzt der FLEXcheck-Leitfaden an.
Er richtet sich an technische und betriebswirtschaftliche Entscheidungsträger*innen, Energie- und Produktionsverantwortliche sowie alle, die sich mit der Optimierung industrieller Energiesysteme beschäftigen – unabhängig von Branche oder Unternehmensgröße. Ziel ist es, niederschwellig Wissen aufzubauen, Orientierung zu geben und konkrete Schritte in Richtung Flexibilitätsnutzung zu ermöglichen.
Mehr als Theorie: Praktische Hilfestellung für die Umsetzung
Im Rahmen des Projekts wurden ergänzend zum Leitfaden auch digitale Tools und Arbeitsunterlagen entwickelt, die eine eigenständige Anwendung unterstützen. Diese Werkzeuge helfen, erste Analysen durchzuführen oder eine vertiefende Simulationsstudie vorzubereiten. Wichtig: Die Ergebnisse dieser Tools dienen als Orientierung und sollten stets kritisch hinterfragt werden – sie ersetzen keine vollumfängliche Detailanalyse.
Energieflexibilität als Wettbewerbsvorteil
Die flexible Anpassung des Energieverbrauchs an Angebot und Preissignale – etwa durch das Verschieben, Reduzieren oder zeitweise Erhöhen von Lasten – bietet eine Reihe konkreter Vorteile:
- Kostensenkung durch Optimierung des Eigenverbrauchs und Vermeidung von Lastspitzen
- Wettbewerbsvorteile durch effizientere Prozesse und bessere Auslastung
- Beitrag zur Energiewende durch verbrauchsorientierte Integration erneuerbarer Energien
- Versorgungssicherheit durch aktive Unterstützung der Netzstabilität
Ganzheitlicher Zugang – zugeschnitten auf Österreich
Statt einzelne Technologien isoliert zu betrachten, wird das gesamte industrielle Energiesystem inklusive aller Energieträger – Strom, Wärme und Gas – analysiert. Besonderes Augenmerk gilt dabei den österreichischen Rahmenbedingungen, etwa den regulatorischen Vorgaben, Marktmechanismen und bestehenden Vermarktungsmöglichkeiten.
Mit dem erfolgreichen Projektabschluss steht nun ein Instrument zur Verfügung, das Unternehmen nicht nur informiert, sondern ihnen auch konkrete Werkzeuge an die Hand gibt – für mehr Effizienz, Resilienz und Nachhaltigkeit im Energiesystem von morgen.
Das Projekt FLEXcheck sowie der Leitfaden zur techno-ökonomischen Bewertung von Flexibilitätspotentialen wurden gefördert durch das Land Steiermark im Rahmen der 15. Aus-schreibung (2022): Green Tech X des Zukunftsfonds unter der Projektnummer PN1513.
Weitere Informationen sowie der kostenlose Download des Leitfadens sind verfügbar unter:
https://flexcheck.best-research.eu
2025-10-21